WANDERN - TREKKING - Touren-Sicherheit

Wandern - Trekking - Touren Sicherheit

Blogbeitrag vom 10.09.2025

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Canon EOS RP - ISO 200 - RF 24-105mm/f4 - 24mm - f/10 1/400s

Ich möchte keinem Angst machen in den Bergen wandern zu gehen, es ist für mich der schönste Zeitvertreib und Sport den ich mir vorstellen kann, aber wie wir dieses Jahr vielfach gelesen haben, ist doch einiges in den Bergen passiert und vieles davon war selbstverschuldet.

Wer als Fotograf in die Berge geht, sollte immer eines beachten: Vorbereitung auf die Tour ist extrem wichtig, das gilt nicht nur für den fotografischen Teil, sondern ganz besonders für die eigene Sicherheit und Leistungsfähigkeit. Denn wer in den Bergen unterwegs ist gehört dem Berg und Fehler sowie die eigene Überschätzung toleriert der Berg nicht, Fehler können tödlich enden und selbst wenn die nächste Tour schon 10 mal gemacht worden ist, das elfte mal kann das letzte Mal sein. Berge sind wunderschön, majestätisch und friedlich, aber bei Fehlern und Selbstüberschätzung können sie auch gefährlich werden.

Ein wichtiger Teil auf der Tour ist der Rucksack mit dessen Inhalt und es wird dabei unterschieden zwischen
Basisgewicht und Gesamtgewicht. Eine EXCEL - Tabelle oder eine aufgestellte Liste in Notizen kann helfen beides zu bestimmen. Das Basisgewicht muss die ganze Tour getragen werden, das Gesamtgewicht verändert sich im Laufe der Tour.
Das Basisgewicht besteht zum einen natürlich aus dem Eigengewicht des Rucksackes und den notwendigen Teilen, die immer bei jeder Tour dabei sein sollten, auch dann wenn sie anscheinend wohl nicht gebraucht werden, weil kein Regen erwartet wird und das Wetter fantastisch toll ist. Wetter findet lokal statt und kann trotz gegenteiliger Vorhersage hinter dem Gipfel des Berges auf der anderen Seite ganz anders sein und es kann sich ebenso von eben auf jetzt sehr schnell ändern.
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1. Rucksack mit dem Inlay für Objektive und Fotozubehör, das Regencape vom Rucksack
2. Persönlicher Regenschutz, wie leichte Regenjacke, Regenhose und Regencape, 2 Plastiktüten
3. Ersatzkleidung bzw. Wechselkleidung, T-Shirt, Wanderstrümpfe, Wechselwäsche
4. Einen leichten Fleece - Pullover bei plötzlichem Kälteeinbruch oder Kältegefühl
5. WICHTIG: Das Erste - Hilfe - Set mittlerer Größe mit Pflastern, Biwaksack, Mullbinden usw.
6. Eine leichtes schnelltrocknendes Handtuch
7. Eine leichte Ersatzhose, leichte warme Mütze.
8. Erforderliche Hygiene - / Pflege - Artikel wie Zahnbürste, Sonnencreme , Nadel, Pfaden usw.
Ich verwende für die Ausrüstung Kompressionstaschen, dadurch spare ich Platz und schaffe im Rucksack Ordnung. Ich muss im Rucksack nicht wühlen um etwas zu finden. Und noch ein kleiner Tipp: In diversen Shops gibt es für wenig Geld kleine Päckchen mit SILICA GEL, ein Trockenstoff, der Feuchtigkeit und Gerüche aufnimmt und von Kleidung fern hält.

Bei den meisten aufgeführten Gegenständen ist die Verwendung klar, nur bei den Plastiktüten werde ich immer gefragt: für Müll, Nein, nicht für Müll, bitte keinen Müll produzieren und wenn welcher entsteht, bitte mitnehmen und ordentlich entsorgen. Die beiden Plastiktüten sind für etwas ganz anderes. Ein Bach muss durchquert werden, oder es regnet unablässig und Wasser läuft in die Schuhe. Die Schuhe sind von innen naß und ihre Strümpfe ebenfalls, mit nassen Schuhen und Strümpfen weitergehen, gibt schnell kalte Füße, Erfrierungen sind möglich und das Laufen wird zur Qual. Also was tun: Schuhe, Strümpfe ausziehen und die Füße zuerst mit dem Handtuch, danach die Schuhe von innen soweit möglich trocknen, trockene Strümpfe anziehen und die Plastiktüten darüber und dann in die Schuhe steigen und ihre Füße bleiben trocken.

Es kommen noch die Teile der eigentlichen Fotoausrüstung dazu, wie Wechselobjektive, Akkus und SD - Karten, sowie weiteres Zubehör. Bei mir sind das folgende Ausrüstungsgegenstände:
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1. USB-C PD 10Ah - und USB-C PD 20Ah - Powerbank, 2-fach USB-C PD Netzteil
2. Ein mobiles Ladegerät für die Kameraakkus zum Anschluss an eine Powerbank.
3. Fernbedienung für die Kamera, geht auch mit Mobiltelefon, kostet aber Akku vom Mobiltelefon.
4. Zwei rote Lampen am hinteren Teil des Rucksackes mit integriertem Akku.
5. Eine weiße Frontlampe am Hüftgurt ebenfalls mit integriertem Akku.
6. Eine zusätzliche Stirnlampe von Petzl mit Akku
7. Ein ganz normaler manueller Kompass
8. Diverse Kabel zum Laden von Mobiltelefon, Akkus und Lampen
9. Die Notfall-Karte, bzw. wasserdichte Dokumententasche
Die Kleinteile sind in ein Medium Welded Accessoire Pouch von F-Stop untergebracht und sind damit keine Wühlware.

Mit den beiden Wechselobjektiven im Bereich von 70 bis 200mm bzw. 100 bis 400mm Brennweite und einem Eigengewicht des
F-Stop Tilopa von 2.500g und den bisher aufgezählten entsteht ein Basisgewicht von ca. 8000g. Die Kamera mit den 24-105 kommt zusätzlich mit ca. 1.500g inkl. Gurt oder Handgriff hinzu sowie die Trekking - Stöcke von LEKI aus Carbon.

Tip: Es empfiehlt sich das gesamte fotografische Equipment z.B. beim Hersteller / Versicherung zu registrieren.

In vielen Gegenden muss davon ausgegangen werden, dass es in den Bergen und Naturregionen abseits von Orten keinen oder nur stark eingeschränkten Mobilfunkempfang gibt, mit einer normalen Wanderkarte, sofern vorhanden und Kompass kann sich orientiert werden, oder mit GPS auf dem Mobiltelefon und einer entsprechenden Wander-App für die Navigation. Voraussetzung bei einer App ist die Offline - Navigation mit der auf dem Mobiltelefon vorhandenen Topografischen Karte. Es verbraucht weniger Energie und ist unabhängig vom Mobilfunkempfang.

Die meisten Hersteller geben das Gewicht bei den Ausrüstungsgegenständen inzwischen an und wenn nicht, hilft für vieles eine Küchenwaage. Vieles aus dieser Grundausstattung wird häufig nur mitgetragen und selten verwendet, aber für das eine Mal, wo es benötigt und vor den Unbilden der Natur geschützt hat, ist es gut es dabei gehabt zu haben.

Tipp: Diese Basisausstattung sollte sich immer im Rucksack befinden und nicht vor jeder Tour neu zusammengestellt werden. Der Rucksack ist immer fertig zusammengestellt, es muss nichts gesucht oder kann vergessen werden.
Die Kleidung am Körper, die Wanderstiefel sind in der Betrachtung nicht berücksichtigt, sie gehören zur persönlichen Grundausstattung dazu. Das Gewicht von 8,0kg muss der Rucksack bewältigen können, muss dabei bequem tragbar sein und darf nicht zur Last fallen. Einige Hersteller geben inzwischen ein maximales Gewicht an. Der F-Stop Tilopa ist für 25kg ausgelegt, intern befindet sich ein integriertes Trage - Gestell im Rückenteil zur Stabilisierung. Mit breiten und gut gepolsterten Schultergurten und ebensolchen Hüftgurt ist er gut für jede Körperlänge einstellbar. So kann die meiste Last auf der Hüfte getragen werden und schont Schulter und Rücken. Die optimale Einstellung bei dem jeweiligen Rucksack muss jeder für sich finden und hierbei ist es wichtig, dass der Rucksack auch die vielen anpassbaren Einstellmöglichkeiten bietet.

Bei der Betrachtung des Gesamtgewicht muss unterschieden werden, zwischen Tagestour und einer Tour über mehrere Tage und bei Mehrtagestour zwischen Übernachtung in Herbergen oder im Zelt.
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Für die Tagestour zu empfehlen:
1. Wasser für den Tagesbedarf und abhängig von der Strecke und Wetter 2,5 bis 3,5 Liter
2. Sind Quellen vorhanden, ein Wasserfilter, z.B. GRAYL 0,5 Liter oder vergleichbarer Filter.
3. Nahrung für den ganzen Tag (ca. 3.500kcal / 1.000g (Mittelwert: 3,5 kcal/g)) plus Verpackung.
4. Hochwertige Müsli - Riegel als kleine Zwischenmahlzeit.
Bei einer Tour über mehrere Tage können noch Kocher mit Brennstoff, Kochgeschirr, Zelt, Schlafsack, Matten hinzukommen sowie Nahrungsmittel für mehrere Tage.
Bei den verpackten Nahrungsmitteln ist die Angabe des Energieinhaltes Pflicht Bei frischem Gemüse, Obst und Früchten können diese Angaben im Internet ermittelt werden. In der Betrachtung des Tagesbedarf kann das Frühstück Zuhause oder in der Herberge mit eingerechnet werden. Zusätzlich sind Reserven einzuplanen, denn es kann immer etwas dazwischenkommen. Das große Steak zu Mittag während einer Tour sollte vermieden werden, es belastet den Körper mehr als es hilft.

Insbesondere die Nahrung wird häufig beim Gewicht unterschätzt. In der Sierra Subbetica, genauso wie in vielen anderen Bergregionen muss berücksichtigt werden, dass es in den Bergen keine Versorgungsmöglichkeiten gibt. Supermärkte oder Restaurants sind nur in den Orten verfügbar.
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Die persönliche Ausstattung:
1. Das wichtigste, feste Wanderstiefel, z.B.
Meindl Borneo 2 MFS, Klassifizierung B
2. Kleidung dem Wetter angepasst. Je nach Ziel zusätzliche warme Kleidung.
3. Kopfbedeckung, Hut oder Schirmmütze, je nach Ziel warme Mütze.
Outdoor - Kleidung bietet hier viele Vorteile. Hält Regen besser ab und trocknet schneller, ist leichter und bietet häufig einen besseren Lichtschutzfaktor als herkömmliche Kleidung. Ebenfalls hat sie ein besseres Feuchtigkeit - Management als normale T-Shirts oder Jeans.
Wer noch nie eine Tour mit einem Rucksack gemacht hat, der ein Gewicht von 15 bis 20% seines eigenen Körpergewichtes hat, sollte langsam anfangen und erst in bekannter Umgebung testen und die richtige Einstellung für den Rucksack erreichen, so dass dieser ohne Schmerzen, Muskelkater oder Rückenproblemen den ganzen Tag getragen werden kann. Und wenn das erfolgreich war, können die ersten leichten Touren durchgeführt werden.

Ich wünsche viel Spaß und Erfolg beim Wandern und Trekking und immer dran denken Sicherheit geht vor.